Superkompensation
In welchem Abstand sollten Trainingsreize gesetzt werden?
von Till Eggers
Was viele nicht wissen: Die Leistungssteigerung findet in den Pausen zwischen Trainingsbelastungen statt. Kurz nach einer intensiven Einheit ist Leistungsfähigkeit des Körpers geschwächt, da sich dieser sofort nach der Belastung wieder ins Gleichgewicht bringen will. Er füllt die Energiespeicher wieder auf und erledigt „Reparaturarbeiten“ an den Muskeln, Sehnen und Bändern.
Da der Organismus damit rechnet bald wieder einer solchen Belastung ausgesetzt zu sein macht er etwas mehr, als für eine reine Reparatur nötig wäre. Er gleicht also nicht nur Mängel aus (Kompensation), sondern er geht darüber hinaus - er überkompensiert. Diesen Effekt nennt man Superkompensation.
Merke: Nach der kurzfristigen Abnahme der Leistungsfähigkeit direkt nach dem Training, kommt es bald zu einem Anstieg der sportlichen Leistung, über das Ausgangsniveau hinaus.
Die Superkompensation führt bei optimalem Verhältnis zwischen Belastungs- und Erholungsphasen zu einem beständigen Anstieg des Leistungsniveaus. Bei normalem Training sollten die Pausen zwischen 24 und 48 Stunden betragen. Werden die nötigen Pausen jedoch nicht eingehalten und man beginnt das Training zu früh, hat dies negative Folgen. So können z. B. langfristig Verletzungen provoziert werden oder die sportliche Leistungsfähigkeit nimmt ab. Das Prinzip der Superkompensation bezieht sich allerdings nur auf die belasteten Bereiche des Körper: Hat man an dem einen Tag schwere Lasten bewegt, kann man ohne den Organismus zu überlasten am darauffolgenden Tag turnerische Elemente Trainieren.
Bildquelle: Akademie für Sport und Gesundheit – https://www.akademie-sport-gesundheit.de/magazin/superkompensation.html